Grüne Investmentbank
Verschiedene politische Akteure forderten die Schaffung einer Schweizer Klimabank oder grünen Investmentbank (z.B. im Zusammenhang mit Postfinance, CS etc.). SGIs sind mehrheitlich in öffentlichem Besitz, haben ein Mandat zur Verfolgung einer sozioökonomischen Aufgabe und konzentrieren sich je nach Auftrag auf geografische Gebiete oder Marktsegmente. In diesen Märkten nutzen die SGIs dann rückzahlbare Finanzinstrumente, um Investitionen zu ermöglichen, die ihrem Auftrag entsprechen. Die Schweiz verfügt bereits über verschiedene Instrumente, die Elemente eines SGIs aufweisen:
- Der Technologiefonds vergibt Garantien für Darlehen an Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, die klimafreundliche und ressourcenschonende Technologien herstellen. Per Ende 2022 waren 140 Bürgschaften von 128 Firmen mit einer Bürgschaftssumme von insgesamt CHF 233.5 Mio. ausstehend.
- Der Swiss Investment Fund for Emerging Markets (SIFEM) ist die Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft des Bundes und hat aktuell Verpflichtungen von knapp CHF 1 Mrd. SIFEM investiert in Unternehmen und Fonds in Entwicklungsländern.
- Die Schweiz ist ein wichtiger Kapitalgeber und Mitgründer der Private Infrastructure Development Group (PIDG), die erfolgreich und in grösserem Umfang in Infrastrukturprojekte in Entwicklungsländer investier, und zunehmend auch private Investoren als CoInvestors gewinnt.
- 2022 wurde zudem die SDG Impact Finance Initiative (SIFI) vom SECO in Zusammenarbeit mit privaten Stiftungen gegründet (private Impact Investments fördern).
Aus folgenden Gründen ist die Schaffung eines zusätzlichen Instruments zur Zeit nicht sinnvoll:
- Bevor die Schweiz für die Finanzierung von Unternehmen in Entwicklungsländern ein neues Gefäss schafft, könnte SIFEM weiter ausgebaut und auf zusätzliche Bereiche (z.B. weniger entwickelte Länder mit höheren Risiken) ausgedehnt werden.
- Die Erstellung von grüner Infrastruktur scheitert in der Schweiz nicht an mangelnder Finanzierung, sondern in erster Linie an politischen Widerständen und langen Planungshorizonten.
- Schweizer Fondsmanager arbeiten bereits viel mit internationalen Entwicklungsbanken wie KfW oder EIB.
